Forschungsprojekte

Unser Büro ist an unterschiedlichen F&E Vorhaben beteiligt. Dabei wollen wir unser praxisorientiertes Fachwissen aus der Umsetzung von flächenbezogenen Projekten und bei Sanierungsmaßnahmen aus dem Bereich Boden und Grundwasser einbringen.

Bei den verschiedenen Forschungsvorhaben ist es unsere Aufgabe, unsere jeweiligen Auftraggeber und Antragsteller in den jeweiligen Forschungsverbänden fachlich zu unterstützen. Unsere Forschungsaktivitäten dienen dem Zweck, jungen Menschen nach Abschluss ihres Studiums einen praxisorientierten Zugang aufzuzeigen.

Trinkwassersuche im Sajatkar (seit 2012)

Die Trinkwassergewinnung auf hochgelegenen alpinen Berghütten stellt immer mehr Herausforderungen an die Hüttenwirte, was insbesondere im Bereich von Nationalparks zu weiteren Konflikten führen kann.

Die auf 2600m gelegene Sajathütte im Osttiroler Virgental besuchen wir gemeinsam mit Studierenden der RWTH Aachen University und führen im Sajatkar sowie den angrenzenden Tälern hydrogeologische Untersuchungen durch. Bei den jährlichen Aufenthalten wurde gezeigt, dass im Einzugsbereich der Hütte die rechtlichen und fachlichen Voraussetzungen für eine dauerhafte Trinkwasserversorgung gegeben sind.

Durch dieses Vorhaben konnten die Belange von Forschung und Praxis erfolgreich zusammengeführt werden, eine wesentliche betriebliche Grundlage wurde für den Hüttenwirt Stefan Kratzer erzeugt. Zudem erlernten mehr als 70 Studierende diesen Zusammenhang, den praktischen Nutzen ihrer Studieninhalte und das Verhalten in hochalpinen Bereichen.

Refina (2007 - 2012)

Eine zentrale Aufgabe der Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland ist die Verminderung der Flächeninanspruchnahme und die Initiierung eines nachhaltigen Flächenmanagements. Im Wesentlichen verfolgt die nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung in Bezug auf die Flächen- und Bodenressourcen zwei Ziele: Zum einen die Flächeninanspruchnahme durch neue Siedlungs- und Verkehrsflächen auf 30 ha/Tag im Jahr 2020 zu vermindern, zum anderen auf eine qualitative Verbesserung der Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke hin zu wirken.

In diesem Zusammenhang wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF] im Rahmen des Programms „Forschung für die Nachhaltigkeit“ ein Förderschwerpunkt ins Leben gerufen, der sich mit der „Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement [REFINA]“ befasst.

Das BMBF beabsichtigt mit diesem Förderschwerpunkt die Entwicklung und Erprobung innovativer Konzepte für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme zu fördern. Hierbei sollen von Beginn an alle wichtigen Interessengruppen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft in den Prozess eingebunden und Fragestellungen in enger Zusammenarbeit mit der Praxis bearbeitet werden.

Wesentliches Ziel und Gegenstand der Förderung liegen in der Erarbeitung und Umsetzung von beispielhaften fachdisziplinenübergreifenden Planungs- bzw. Managementkonzepten einerseits, von innovativen Strategien für die Verminderung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement andererseits.

 

Flächenkonstanz Saar - Wege für das Land

Konzept für eine Neuflächeninanspruchnahme von "Null"

Das Forschungsvorhaben „Flächenkonstanz Saar – Wege für das Land“ ist eines der Forschungsvorhaben im Rahmen des Förderschwerpunkts REFINA des Bundesministeriums für Bildung und Forschung [BMBF].

Ziel des Vorhabens ist es, Konzepte für eine Neuflächeninanspruchnahme von "Null" zu entwickeln, dabei Möglichkeiten zu untersuchen und Werkzeuge zu erarbeiten, die  ein weiteres Anwachsen von Siedlungs- und Verkehrsflächen vermeiden und dem Ziel der Erreichung einer Flächenkonstanz dienen.

Altenbockum & Partner, Geologen begleitet dieses Forschungsvorhaben als praxiserfahrener Planer und Gutachter mit einem starken Bezug zu kommunalen Vollzugs- und Umsetzungsfragen schwerpunktmäßig unter ökonomisch-organisatorischen Gesichtspunkten.

Rubin II (2006 - 2009)

Im Mai 2000 hat das BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) den Startschuss zum Forschungsverbund „Anwendung von Reinigungswänden für die Sanierung von Altlasten“, abgekürzt „RUBIN“ (Reaktionswände und -barrieren im Netzwerkverbund), in Deutschland gegeben.

Seit Beginn und insbesondere seit Mitte der neunziger Jahre sind diese innovativen, passiven In-situ-Umwelttechnologien zur Dekontaminierung von belastetem Grundwasser vor allem in den USA und Kanada in steigendem Maße entwickelt, untersucht und angewendet worden. In Deutschland sind ungefähr ab 1995 steigende FuE-Aktivitäten zu verzeichnen und bereits einige Einzelprojekte im technisch-industriellen Maßstab in Betrieb oder stehen kurz vor der Ausführung.

In dem FuE- Verbund hat man es sich zum Ziel gesetzt, die ökonomischen und ökologischen Potentiale reaktiver Wände verstärkt und möglichst umfassend zu erforschen. Neben Fragen aus der Grundlagenforschung stehen in den einzelnen Projekten vor allem innovative Weiterentwicklungen oder Modifikationen bestehender Systeme und Vorbereitungen zu weiteren großtechnischen Umsetzungen im Vordergrund der geplanten Maßnahmen. Darüber hinaus gilt es, insbesondere die Einsatzfähigkeit und -breite, die Effizienz und Langzeitwirksamkeit sowie die Wirtschaftlichkeit eingehend zu untersuchen und möglichst zuverlässig und umfassend zu bewerten.

Im Auftrag der GfV (Gesellschaft für Vermögensverwaltung AG), sind wir für die großtechnische Umsetzung einer entsprechenden Maßnahme als Planer und Standortgutachter tätig. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern werden wir in 2007 eine ca. 600 m lange gelenkte Reinigungswand in unmittelbarer Nähe zum Vorfluter errichten.

Die Ergebnisse des Vorhabens sollen in die Erstellung eines Referenzhandbuches für die Reinigungswandtechnologien münden, in dem "Beispiele für die Vorbereitung, Errichtung und den Betrieb von Reinigungswänden für die Altlastensanierung" dargestellt werden. Es soll außerdem als "State-of-the-art"-Report dienen und allgemeine Bewertungskriterien sowie einen Leitfaden für die künftige Anwendung der innovativen Technologien der reaktiven Wände zur Grundwassersanierung enthalten.

Bilateral Working Group (2000 - 2005)

Die Zusammenarbeit des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) mit der U.S. EPA (Environmental Protection Agency) auf dem Gebiet der Altlastensanierung begann 1990. Diese Zusammenarbeit ist gegliedert in drei Phasen, wobei sich die Phasen eins und zwei mit der Bearbeitung rein technisch angelegter Arbeitspakete beschäftigen. Ziel war es ein Instrumentarium und Datensätze zu schaffen, welche die Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Sanierungstechnologien unter konsequenter Berücksichtigung eines stringenten Qualitätsmanagements erlauben.

Die nunmehr abgeschlossene dritte Phase brachte die thematische Aufweitung der Kooperation auf das Themenfeld der nachhaltigen Flächenrevitalisierung. Im Rahmen der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit, wurde von deutscher Seite eine Arbeitshilfe zur Erstellung von START-UP-PLÄNEN für Brachflächen entwickelt.

Ein START-UP-PLAN ist ein anwendungsspezifischer Businessplan für ein Flächenrecyclingprojekt. Er behandelt zielgruppenorientiert die für Revitalisierungsmaßnahmen wichtigen Themenfelder:

  • Stadtplanerische Aspekte
  • Wirtschaftliche Aspekte
  • Umweltorientierte Aspekte
  • Soziale Aspekte

Im Zuge des Forschungsprojektes und aufbauend auf dem START-UP-PLAN wurde G E P A R D ("GEschäftsPlanung Auf Recyclingflächen in Deutschland"), entwickelt. GEPARD ist eine Anleitung, die hilft, Projektideen der Neuentwicklung von brach gefallenen oder minder genutzten Flächen so zu beschreiben, dass sie von den wichtigen Zielgruppen leichter verstanden werden. Dafür wird das aus der Geschäftsplanung bekannte Format des Businessplans gewählt. Der Praxisbezug steht im Vordergrund - theoretische Erläuterungen werden nur gegeben, soweit sie unbedingt erforderlich sind.

Unsere Aufgabe in der 3. Phase der deutsch amerikanischen Zusammenarbeit war neben der Verteilung eines deutschen Modellstandortes die Praxis orientierte Darstellung und Umsetzung von Boden bezogenen Fragen beim Flächenrecycling und beim Flächenmanagement.